HIRNLEISTUNGSTRAINING
Hirnleistungstraining in der Ergotherapie
Hirnleistungstraining welches in der Ergotherapie angeboten wird, gehört zu den vom Arzt zu verordnenden Heilmitteln und wird deshalb nach Diagnosestellung vom Therapeuten über die Krankenkasse abgerechnet.
Die drei Kernbereiche des Hirnleistungstrainings
Das Hirnleistungstraining in der Ergotherapie (cerebrales Training, kognitives Training) hat immer einen ganzheitlichen und individuellen Trainingsanspruch an unser Denkorgan. Dabei soll immer das gesamte Gehirn trainiert und gefördert werden.
Dies beinhaltet zum einen, dass sowohl die Reizaufnahme und die Reizantwort, als auch die Verarbeitungsprozesse im Gehirn beübt und trainiert werden sollen.
Was letzten Endes zu den einzelnen Gehirnfunktionen gezählt wird, ist ebenso wie in der Begrifflichkeit des Trainings von Definition zu Definition recht unterschiedlich. Sicherlich zählen einzelne Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Informationsverarbeitung- bzw. Arbeitsgeschwindigkeit zu den grundlegenden Basisfähigkeiten unseres Gehirns. Jedoch lässt sich auch jeder Basisbereich noch in einzelne Unterfunktionen aufgliedern.
Trainiert werden sollen beispielsweise im Bereich der Aufmerksamkeitsleistung gleich mehrere verschiedene Ebenen. Neue neuropsychologische Modelle gehen derzeit von mindestens 4 verschiedenen Aufmerksamkeitsebenen aus. So gehören nach einem Modell von Sturm 2005 unter anderem die Daueraufmerksamkeit (=Ausdauer), die fokussierte Aufmerksamkeit (=Konzentration), die geteilte Aufmerksamkeit (=Multitasking) und die Vigilanz (=allgemeine Wachheit) zu den verschiedenen Aufmerksamkeitskomponenten. (Jacobs & Petermann, 2008). Ein gutes Hirnleistungstraining sollte abwechselnd und im Schwierigkeitsgrad varrierend alle Aufmerksamkeitsebenen trainieren.
Darüber hinaus werden eine Reihe von höheren Denk- und Gedächtnisfunktionen in unterschiedlicher Ausprägung trainiert und gefördert. Die Art und Weise welche höheren kognitiven Funktionen genau trainiert werden sollten, muss dabei den speziellen Bedürfnissen des Betroffenen angepasst sein und wird zu Beginn der Therapie vom Therapeuten während der Anamnese und der Zielfindung mit dem Patienten festgelegt.
Zu den höheren Denk- und Gedächtnisfunktionen zählen unter anderem beispielsweise das Abstraktionsvermögen, also das abstrahieren (herausfiltern) von wichtigen Informationen aus Unwichtigem um damit zu einem vereinfachten oder wesentlichem Punkt zu kommen. Aber auch das Beurteilen und Entscheiden bei Sachverhalten zählt dazu, die Bildung von Kategorien, das Kombinieren von Inhalten, das logische Denken sowie das Schlussfolgern aus Zusammenhängen, das Problemlösen und die Reproduktion bzw. die kurzen und langen Bereiche der Merkfähigkeit.
Des Weiteren sind bei einem Hirnleistungstraining mit einer Person auch immer sprachliche Prozesse beteiligt. In der Regel geschieht das Training sprachlich und/oder aufgabengestützt. Damit sind sowohl die motorischen Sprachprozesse (Broca Areal auf der Großhirnrinde) und die sensorischen Sprachprozesse (Wernicke Areal) involviert. Sowohl die motorische Sprachproduktion, also die aktive Sprache, dazu zählen die Wortfindung, die Wortflüssigkeit und die Formulierung, werden trainiert, als auch die sensorische Sprachproduktion, welches die Begriffserinnerung- und Begriffsdeutung und das zusammenhängende Wort- und Satzverständnis beinhaltet, sowie die grammatikalischen Zusammenhänge einschließt. (Ladner-Merz, 2011)
Gewisse sprachliche Förderanteile fallen zum Teil bei einer PC – gestützten therapeutischen Intervention weg. Wissenschaftlich vielversprechende Effekte beim Hirnleistungstraining sind durch verschiedene Studien zudem zu erwarten, wenn es alltagsnah und betätigungsorientiert auf den Klienten zugeschnitten ist. Es sollen also nicht einzelne abstrakte Hirnfunktionen trainiert werden, sondern ein für die Person sinnvolles und lebensweltnahes Training darstellen.
Was letzten Endes zu den einzelnen Gehirnfunktionen gezählt wird, ist ebenso wie in der Begrifflichkeit des Trainings von Definition zu Definition recht unterschiedlich. Sicherlich zählen einzelne Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Informationsverarbeitung- bzw. Arbeitsgeschwindigkeit zu den grundlegenden Basisfähigkeiten unseres Gehirns. Jedoch lässt sich auch jeder Basisbereich noch in einzelne Unterfunktionen aufgliedern.
Trainiert werden sollen beispielsweise im Bereich der Aufmerksamkeitsleistung gleich mehrere verschiedene Ebenen. Neue neuropsychologische Modelle gehen derzeit von mindestens 4 verschiedenen Aufmerksamkeitsebenen aus. So gehören nach einem Modell von Sturm 2005 unter anderem die Daueraufmerksamkeit (=Ausdauer), die fokussierte Aufmerksamkeit (=Konzentration), die geteilte Aufmerksamkeit (=Multitasking) und die Vigilanz (=allgemeine Wachheit) zu den verschiedenen Aufmerksamkeitskomponenten. (Jacobs & Petermann, 2008). Ein gutes Hirnleistungstraining sollte abwechselnd und im Schwierigkeitsgrad varrierend alle Aufmerksamkeitsebenen trainieren.
Darüber hinaus werden eine Reihe von höheren Denk- und Gedächtnisfunktionen in unterschiedlicher Ausprägung trainiert und gefördert. Die Art und Weise welche höheren kognitiven Funktionen genau trainiert werden sollten, muss dabei den speziellen Bedürfnissen des Betroffenen angepasst sein und wird zu Beginn der Therapie vom Therapeuten während der Anamnese und der Zielfindung mit dem Patienten festgelegt.
Zu den höheren Denk- und Gedächtnisfunktionen zählen unter anderem beispielsweise das Abstraktionsvermögen, also das abstrahieren (herausfiltern) von wichtigen Informationen aus Unwichtigem um damit zu einem vereinfachten oder wesentlichem Punkt zu kommen. Aber auch das Beurteilen und Entscheiden bei Sachverhalten zählt dazu, die Bildung von Kategorien, das Kombinieren von Inhalten, das logische Denken sowie das Schlussfolgern aus Zusammenhängen, das Problemlösen und die Reproduktion bzw. die kurzen und langen Bereiche der Merkfähigkeit.
Des Weiteren sind bei einem Hirnleistungstraining mit einer Person auch immer sprachliche Prozesse beteiligt. In der Regel geschieht das Training sprachlich und/oder aufgabengestützt. Damit sind sowohl die motorischen Sprachprozesse (Broca Areal auf der Großhirnrinde) und die sensorischen Sprachprozesse (Wernicke Areal) involviert. Sowohl die motorische Sprachproduktion, also die aktive Sprache, dazu zählen die Wortfindung, die Wortflüssigkeit und die Formulierung, werden trainiert, als auch die sensorische Sprachproduktion, welches die Begriffserinnerung- und Begriffsdeutung und das zusammenhängende Wort- und Satzverständnis beinhaltet, sowie die grammatikalischen Zusammenhänge einschließt. (Ladner-Merz, 2011)
Gewisse sprachliche Förderanteile fallen zum Teil bei einer PC – gestützten therapeutischen Intervention weg. Wissenschaftlich vielversprechende Effekte beim Hirnleistungstraining sind durch verschiedene Studien zudem zu erwarten, wenn es alltagsnah und betätigungsorientiert auf den Klienten zugeschnitten ist. Es sollen also nicht einzelne abstrakte Hirnfunktionen trainiert werden, sondern ein für die Person sinnvolles und lebensweltnahes Training darstellen.
Wirkprozess des Hirnleistungstrainings
Neuroanatomische Grundlage jedes Lernprozesses im Bereich des Hirnleistungstrainings ist dabei die von Nobelpreisträger Eric Kandel im Jahr 2000 beschriebene Neuroplastizität des Gehirns. In einfachen Worten gesagt beschreibt die Neuroplastizität, wie das Lernen auf neuronaler Ebene (Nervenzellebene) geschieht und welche dauerhaften Veränderungen durch Lernprozesse im Bereich der Großhirnrinde passieren. Bei regelmäßiger Reizgebung durch ein Training oder Therapie werden also auf neuronaler Ebene plastische Umbauten im Bereich des Cortex (=Großhirnrinde) erreicht, die auch nach Beendigung des Trainings von dauerhaftem Bestand sind.
Die Struktur des Gehirns, die Datenautobahnen und die Vernetzung der Nervenzellen untereinander, kann sich also verändern. Was man bei der kindlichen Entwicklung des Gehirns schon lange wusste, wurde mittlerweile bis in das 80.te Lebensjahr hinein nachgewiesen. Der Mensch kann sein Denken also bis ins hohe Alter hinein maßgeblich und willentlich verändern und verbessern.
Die Struktur des Gehirns, die Datenautobahnen und die Vernetzung der Nervenzellen untereinander, kann sich also verändern. Was man bei der kindlichen Entwicklung des Gehirns schon lange wusste, wurde mittlerweile bis in das 80.te Lebensjahr hinein nachgewiesen. Der Mensch kann sein Denken also bis ins hohe Alter hinein maßgeblich und willentlich verändern und verbessern.
Zusammenfassung
Eine ganze Vielzahl von Begrifflichkeiten beschreibt das Training der einzelnen Funktionen des Gehirns. Hirnleistungstraining ist dabei mit dem kognitiven und cerebralen Training gleichzusetzen. Zu unterscheiden sind dabei medizinisch indizierte und veranlasste Therapien nach Diagnosestellung jedoch klar von den unspezifischen Trainingsprogrammen der Unterhaltungsindustrie.
Hirnleistungstraining in der Ergotherapie gilt als ein vorrangig einzusetzendes Heilmittel bei einer ganzen Reihe von Diagnosegruppen laut Heilmittelkatalog und kann darüber hinaus auch optional eingesetzt werden. Innerhalb des Trainings gibt es 3 Kernbereiche die in der medizinisch therapeutischen Praxis beachtet werden. Zum einen werden die Basisfunktionen wie Aufmerksamkeit, Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und Gedächtnis trainiert. Darauf bauen die höheren kognitiven Funktionen wie Abstraktionsvermögen oder logisches Denken auf. Durch die meist sprachliche Durchführung mit Wörtern und Texten werden zudem die sprachlichen Gehirnareale mit beansprucht.
Die wissenschaftliche Grundlage für die Art des Trainings ist die Neuroplastizität, also die Möglichkeiten des Gehirns sich auf neuronaler Ebene umzubauen und neu zu justieren. Die größten wissenschaftliche Erfolge versprechen Trainings die personenzentriert, alltagsorientiert und betätigungsorientiert vorgehen.
Hirnleistungstraining in der Ergotherapie gilt als ein vorrangig einzusetzendes Heilmittel bei einer ganzen Reihe von Diagnosegruppen laut Heilmittelkatalog und kann darüber hinaus auch optional eingesetzt werden. Innerhalb des Trainings gibt es 3 Kernbereiche die in der medizinisch therapeutischen Praxis beachtet werden. Zum einen werden die Basisfunktionen wie Aufmerksamkeit, Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und Gedächtnis trainiert. Darauf bauen die höheren kognitiven Funktionen wie Abstraktionsvermögen oder logisches Denken auf. Durch die meist sprachliche Durchführung mit Wörtern und Texten werden zudem die sprachlichen Gehirnareale mit beansprucht.
Die wissenschaftliche Grundlage für die Art des Trainings ist die Neuroplastizität, also die Möglichkeiten des Gehirns sich auf neuronaler Ebene umzubauen und neu zu justieren. Die größten wissenschaftliche Erfolge versprechen Trainings die personenzentriert, alltagsorientiert und betätigungsorientiert vorgehen.